Von Salamanca nach San Sebastian / Donostia

Von Salamanca geht es hinter den asturischen Bergen entlang Richtung San Sebastian/Donostia. Hier ist die Gegend gemäßigt hügelig, aber die Sonne brennt und es gibt wenig Schatten.

Für diese Strecke fahre ich ca. 350 km mit dem Fahrrad und 100 km mit dem Zug durch die baskischen Berge, die mir für die Tour mit Gepäck zu steil erscheinen,

Und wieder Sonne, Weite, Monokultur – hier zwischen Salamanca und Tordesillas
Die alte Stadt Tordesillas am Duero

Abgesehen davon, dass Tordesiilas eine sehenswerte Stadt ist, liegt diese Stadt am Fluss Duero, der als Douro in Portugal durch das berühmte Weingebiet des Portweines fließt. Es gibt schöne Parkanlagen und der Campingplatz liegt direkt am Fluss mit Blick auf die Altstadt. Aber ich frage mich, wer regelt eigentlich die gerechte Teilung des Wassers zwischen zwei Länder?

Der Kampf ums Wasser

Welch ein Machtfaktor ist der Besitz von Wasser, wenn der andere im Unterlauf eines Flusses auch von dem Wasser abhängig ist – gerade in Zeiten, wo jeder der benachbarten Staaten Stauseen baut, um Klimaschwankungen auszugleichen. Ich verstehe, dass ein Fluss durch mehrere Staaten schon immer auch Kriegsgrund gewesen war und immer noch ist. Der Staat, der den Oberlauf besitzt, hat es letztlich in der Hand, zu bestimmen, wieviel Wasser durchgelassen wird. Zwar verpflichtete sich Spanien im Abkommen von Albufeira 1998 dazu, eine Mindestmenge an Wasser aus den Flüssen nach Portugal durchzulassen. Doch das Abkommen sieht auch Ausnahmen vor, von denen Spanien immer wieder Gebrauch macht, z.B. wenn Dürresituationen die profitträchtigen Obstplantagen um Valencia oder die Blumenplantagen um Murcia in Gefahr bringen. Auch sonst hält Spanien ca. 40 Prozent des Wassers, welches eigentlich nach Portugal fließen würde, in 880 Wasserprojekten zurück – mit verheerenden Auswirkungen für die Ökosysteme der Wasserunterläufe.

Stadtstrand am Pisuerga in Valladolid
Auch hier am Pisuerga verläuft der EuroVelo 1
Die gotische Kathedrale in Burgos. Dort ist El Cid aufgebahrt
Zwischen Burgos und dem baskischen Hinterland nur Erde und Himmel und Einsamkeit

Euskadi

In den baskischen Ausläufer der Pyrenäen – hier südlich von Miranda del Ebro
Bizarre Felsformationen im baskischen Hinterland. Der Fahrradwer verläuft hier auf dem Seitenstreifen der N1, eine viel befahrene und daher aute Route.
San Sebastian, die mondäne Grenzstadt mit eigenem Badestrand

Es stimmt: Durch Spanien zu fahren, ist so sehr anders, als durch Portugal oder Frankreich zu radeln. Aber es hängt auch sehr stark von der Gegend/der Provinz ab, welche Flora, welche Landschaft, ja sogar, welche regionale Kultur man entdecken kann. Während im Binnenland oft weite, eintönige Landschaften vorherrschen (vor allem in Estremadura, Castilla und Castilla y Leon), sind die Landschaften an der Küste mitunter ungemein vielfältig. Dabei spielt immer die Landwirtschaft eine gewichtige Rolle. Monokulturen versus Mischkulturen. Beide Seiten gehen fast immer mit den Besitzverhältnissen einher. Großgrundbesitz versus Kleinbauern. Das mit dem Fahrrad zu entdecken, ist besonders intensiv, weil alle Geruchswechsel, Schatten- und Sonnenwechsel auf dem Fahrrad besonders stark wirken.

Das alles ist ungemein reizvoll und bereichert.

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